Kunst im kirchlichen Raum

"Bewahren und Erneuern" - Das bestreben um Zeitgenossenschaft in sakralen Räumen des Bistums Würzburg, von Jürgen Lessen

Autoren: Jürgen Lenssen mit einem Beitrag von Ulrich Kahle
Verlag: Schnell und Steiner, Regensburg, 2001
ISBN:   3-7954-1453-9



St. Johannes d.i., Kitzingen, Seiten 92-93

Nachdem die historistische Ausstattung vernichtet und die Glasfenster von Johannes Schreiter in die Chorverglasung eingebracht waren, wurde lange mit vielen Provisorien um eine Chorgestallung gerungen. Dieser Wegkirche fehlte der im Chor sich aufrichlende Endpunkt. Als Wettbewerbsergebnis 1998 wurde zum einen eine neue liturgische Ausstaltung von Christoph Mai, Bamberg, und zum anderen ein frei im Altarraum stehendes Chorbild mit der Darstellung des Johannes d. T. von Jacques Gassmann, Hannover, geschaffen, der in farblicher Abstimmung darauf später auch das
Gehäuse der neuen Orgel bemalte. Die gotische Mensa, die zeitweilig den Altar im Chor bildete, wurde wieder an ihren ursprünglichen Ort als Seitenaltar versetzt. Für die gotische Madonna, bislang rückwärtig mit einem Vorhang versehen, entwarf Jürgen Lenssen einen Sockel mit einer kreisförmigen vergoldeten Wandscheibe, um sie für das gesamte rechte Seitenschiff, auf dessen Stirnwand sie platzicrt ist, herauszuheben.

Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Hedwig, Veitshöchheim, Seiten 116-117

Jacques Gassmann, Hannover, brachte 1995 in die ihm vorgegebene Architektur ein zweigeteiltes Wandbild auf das Halbrund der Altarkonche und in den sie in einer Runde umschließenden Gemeinderaum sieben abstrakte Bildtafeln in gleichem grünen Grundton wie in der Wandmalerei ein, die in ihrer Farbigkeit den Bezug zum Wandbild hinter dem Altar und Ambo mit dem ebenfalls grün getassten Standkreuz von Herbert Januschkowetz, Ochsenfurt, schaffen. Die zwei aufeinander zu schwebenden Gestalten auf den beiden Bildteilen treten aus dem Dunkel des Hintergrunds langsam heraus und bedingen zu ihrer Wahrnehmung eine lange Versenkung in das Bild. Dieser Verhaltenheit entspricht der Bewegungslauf auf dem Altar in Bronze.


St. Oswald, Baunach, Seiten 118-119

Als Wettbewerbsergebnis erhielt Jacques Gassmann den Auftrag, die Altarwand des Erweiterungsbaus mit einem Bildwerk zu versehen. Als Thema für das 2001 geschaffene Wandbild wurde ihm „Tod und Auferstehung" gestellt. Als plastisches Element bezieht er das Kreuz - als Todeszeichen in der Situation des Fallens begriffen - in seine Komposition ein und beschränkt sich so nicht allein auf die Wand.

St. Johannes d.T., Kitzingen, Seiten 124-125

Durch den Einschub des Turms in das Langhaus verengt sich dieses im rückwärtigen Raum des Mittelschiffs, so dass dieses seine Ausgewogenheit zugunsten einer Assymmetrie verliert, die besonders bei den unterschiedlichen Breiten der Bögen, auf denen die Empore ruht, wahrnehmbar ist. Diese Raumsituation bedingte einen bewegten, sich dezentral auf der Empore aufbauenden Orgelprospekt, den Jürgen Schädel 1996 entwarf und Jaccues Gassmann als farbiges Pendant zum Chorbild bemalte.
 
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