Kunst im kirchlichen Raum

Boardercross


Entstehungsjahr: 2000 59 Exponate, unvollendete Bilderserie

Mit diesen Bildern hat sich Jacques Gassmann seine alpine Weltanschauung künstlerisch erschlossen. Die Ski-Firma Völkl hat den Künstler mit Ski und Snowboard in die Schweizeralpen geschickt mit dem Auftrag, Bilder in der Sicht der Skifahrer und Snowboarder zu malen. Die meisten dieser Arbeiten befinden sich im Besitz der Firma im Stammhaus in Straubing.

Für die Umsetzung der Materien wie Schnee und Kaltluft ist die Ogrody-Technik von dem Künstler wie geschaffen. Tuschepartikel und Schellackschleier übersetzen Schneegestöber auf die Leinwände. Kristalline Kontraste von Lichtweiß und Nachtschwarz heben die Figuren aus dem Farbtreiben hervor. Die Bildgestalten dieser Wintersportler selbst sind mit wenigen Helligkeitswerten wie abgelichtete Schattenrisse gemalt. Abschließend wird von dem Maler ein Farbnebel von einer unermesslichen Tiefenwirkung über die Bildoberfläche gelegt..

Details verschwimmen im Moment der Geschwindigkeit. Die Positionen, in denen die Figurationen der Ski- und Snowboardfahrer gemalt sind, sind ohne dieses Tempo nicht einzuhalten. Der rasende Augenblick hält die Balance der Körper in den Diagonalen und Schrägen der alpinen Landschaft. Nur mit hohem physischem Einsatz kann der Einzelne das Gleichgewicht in der Beschleunigung herstellen. Die Hintergründe und die Abgründe eines Panoramas spielen hier für den Künstler Jacques Gassmann keine Rolle. Ihn interessiert vielmehr der futuristische Umgang des Individuums mit dem Phänomen Natur in einer menschenfeindlichen und unwirklichen Winterstarre. Die überwältigende Schönheit der Topographie tritt hinter das überwältigende Erlebnis, den Rausch von Schnelligkeit und Lebensgefahr.

Frank Schablewski, Düsseldorf, 2000

 
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